LOCI ZT GmbH

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head in the clouds

ein Ausflug in die transalpine Kunstszene

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head in the clouds

ein Ausflug in die transalpine Kunstszene

Nutzung

Kunstinstallation im Rahmen der SMACH Biennale 2023

Ort

Lé Vërt, Fanes-Sennes-Prags Naturpark, I

Status

Wettbewerb, Umsetzung & Ankauf 2023

gemeinsam mit

Netafim Italia, Metallbau Isifer, Georg Trebo (Urt da Ras), Alex Balzarini MSc ETH

Mama, wir sind im Fernsehen!

Man muss bei den Wettbewerben aufpassen, hin und wieder gewinnt man sie. Auch wenn eine namensgewaltige Jury unter 300 Beiträgen auszuwählen hat. Und dann muss man sie auch umsetzen. Und dann ist die Auflage für den Wettbewerbsgewinn schon mal, dass er übers Wochenende technisch gelöst werden muss.

Und dann wird man vom ORF2 Südtirol zum Künstlerduo Lotschi aus der Schweiz gemacht und das Anprangern des Umgangs mit Wasser zur „willkommenen Abkühlung für Touristen“. Aber Hauptsache im Fernsehen!

Head in the clouds prangert den Umgang mit Ressourcen, insbesondere in Tourismusregionen wie Südtirol an. Wasser ist ein Gemeingut, ohne dem kein Leben möglich ist, dessen Versorgung oftmals jedoch eine Selbstverständlichkeit für uns darstellt. Die Installation spielt mit der Mehrdeutigkeit des Ausdrucks head in the clouds. Einerseits adressiert es eine Art Verträumtheit, in der man in seinen Träumen von einer besseren Welt lebt. Andererseits verweist es aber auch auf die Acht- und Gedankenlosigkeit, mit der der Thematik des Klimawandels und der Ressourcenverteilung begegnet wird. Ganz bewusst begibt sie sich in das Spannungsfeld zwischen Kunstinstallation und Tourismus-Infrastruktur - als Wolke.

Die Installation besteht aus einer geschweißten Stahlstrebe mit aufgesetzten, herkömmlichen Wasserdüsen aus der Landwirtschaft, einem 600 m langen PE-Schlauch sowie einem Zulauf-Filter. Die Zerstäubung des Wassers erfolgt durch den entstehenden Druck, der durch den Höhenunterschied von 50m zwischen Zulauf und Installation zu Tage tritt. Die Installation wird vom Wasser aus dem Bergbach gespeist, überbrückt den Höhenunterschied und fließt wie alles andere Wasser im komplexen Wassersystem der Fanes ab.

Platziert wurde die Wolke - minimal invasiv in ortstypische Steinspalten geklemmt - etwas abseits von den Touristenströmen, aber auffällig genug um von der Lavarella-Hütte aus für interessierte Blicke und reichlich Gesprächsstoff zu sorgen. Viele der Bergfexe nahmen den Umweg in Kauf, um die Ursache der je nach Windrichtung und -Stärke changierenden, tanzenden Ansammlung von Wassermolekülen zu erkunden. Und einige davon hat es bestimmt auch zum Nachdenken gebracht.

mehr dazu auf: www.smach.it/loci